Interaktionismus

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Der Interaktionismus geht davon aus, dass es zwei Entitäten gibt – mentale Zustände (Geist, Seele, ‚Mind') und physikalische Zustände (Materie, Körper). Er ist also ein Substanz-Dualismus. Diese beiden Substanzen interagieren kausal miteinander, d.h. z.B. körperliche Schmerzreize als physikalische Zustände lösen ein subjektives Schmerzerleben als mentalen Zustand aus. Oder umgekehrt: die subjektive Willensentscheidung als mentaler Zustand führt zu bestimmten Handlungen in der physikalischen Welt. Dualistische Positionen haben allgemein den Vorteil, dass sie keinen Widerspruch zur Alltagserfahrung bringen. Sie müssen nicht mehrere Phänomenbereiche auf einen reduzieren.

Ein Problem des Interaktionismus ist die Frage nach dem Ort und der genauen Art und Weise der Interaktion. René Descartes als erstem Vertreter wird zugeschrieben, dass er die Epiphyse als Ort der Interaktion vermutete. John Carew Eccles vermutete Quantenschwankungen bei der Freisetzung von Neurotransmittern. Ein neuer Ansatz ist, die Entstehung von Körper und Geist sowie deren Interaktion aus der Quantentheorie abzuleiten.

Ein noch fundamentaleres Problem dieser dualistischen Positionen ist das dualistische Trilemma. Die gesamte Naturwissenschaft fußt auf der Annahme eines kausal geschlossenen materiellen Raums. Im Falle eines existierenden Substanzdualismus müssten alle naturwissenschaftlichen Theorien reformiert werden.

Der Substanzdualismus erlaubte zur Zeit Descartes die Untersuchung des materiellen Körpers als deterministisches System. Gleichzeitig schuf er durch die Abspaltung des Mentalen letztlich die Möglichkeit der Psychologie, mentaler Zustände als eigene Disziplin zu untersuchen.


Ausgelagerte Bildbeschreibung von Schema Interaktionismus

res extensa (das Physische) und res cogitans (das Mentale)


weiterer Vertreter: Karl Popper