Thomas von Aquin

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Der Theologe und Philosoph Thomas von Aquin (1225-1274) integrierte die Ansichten von Aristoteles in das christliche Weltbild, welches bis dato stark auf die Augustinische Interpretation von Platons Idealismus ausgerichtet war. Aristoteles Ansicht, dass die Welt zur Perfektion, also zur Idee strebt, ergänzte Aquin dahingehend, dass er Gott als die „Idee“ interpretierte. So integrierte er auch die Vorstellung von Aristoteles, dass die Idee sich so in der Materie verwirklicht: Die Wahrnehmung der Natur sei gleichzeitig auch die Wahrnehmung von Gott. Alles, was ist, hat an Gott teil.
Der Mensch besitzt nach Aquin eine unsterbliche Seele, die bei der Geburt in den Körper hineingeboren wird. Dem Denken jedoch liegen materielle Prozesse zugrunde und es ist daher nicht vom Körper trennbar. Es verleiht einem jeden Menschen seine Individualität.

Thomas von Aquin war wie oben erläutert selbst ein Gläubiger. Allerdings setzte er sich verstärkt für die Beachtung der Philosophie ein und versuchte, diese mit dem Glauben zu verbinden. Durch seine Interpretation der Aristotelischen Lehre öffnete er ein Tor für die empirischen Wissenschaften: Wenn man durch die Beobachtung der Natur Gott entdecken kann, dann war so eine Beobachtung im Weltbild des Mittelalters auch sinnvoll.