An Versuchen beteiligte Personen

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Versuchsperson

Versuchspersonen sind die Teilnehmer von empirischen Untersuchungen. Die Gesamtheit der Versuchspersonen (Probanden) entspricht der Untersuchungsstichprobe. In der Psychologie und den Humanwissenschaften generell werden häufig freiwillige Versuchspersonen für Studien rekrutiert. Diese Freiwilligkeit entspricht zwar den ethischen Grundsätzen, ist aber auch mit einigen methodischen Problemen verknüpft (siehe Gelegenheitsstichprobe).

Wenn der Mensch zum Untersuchungsgegenstand gemacht wird, sind damit einige Besonderheiten verbunden. Menschen sind keine passiven Objekte. Sie reagieren aktiv auf Umstände und Situationen, können lernen und ihr Verhalten steuern und kontrollieren. Hinzu kommt, dass auch das Messinstrument selbst ein Mensch ist (der Versuchsleiter). Das heißt, dass sowohl Untersuchungsgegenstand als auch Untersucher aktive Individuen sind. Es besteht also eine Subjekt-Subjekt-Relation, aus welcher sich vielfältige Wechselwirkungen ergeben können, die bei wissenschaftlichen Studien berücksichtigt werden müssen:

Beispiel:
Im Studiengang Psychologie ist es an vielen Universitäten üblich, Studenten der Anfangssemester zur Ableistung von Versuchspersonenstunden zu verpflichten. Ziel ist es, dass jeder Psychologiestudent die Erfahrung machen sollte, selber einmal Versuchsperson zu sein und an einer Studie teilzunehmen.


Versuchsleiter

Der Versuchsleiter ist der Durchführer einer empirischen Untersuchung. Er ist dafür verantwortlich, dass der Versuchsplan richtig umgesetzt und die Studie erfolgreich durchgeführt wird. Der Versuchsleiter trägt auch für die Versuchspersonen eine große Verantwortung. Er sollte ethische Grundsätze einhalten. Da häufig Gruppen von Versuchspersonen untersucht werden, ist ein einheitliches Vorgehen notwendig. Dem Versuchsleiter können menschliche Fehler unterlaufen, wie z.B. Registrierfehler, Ermüdung, o.ä., welche die Ergebnisse verfälschen. Die Ergebnisse sollen aber unabhängig vom Versuchsleiter zustande kommen (siehe Objektivität). Durch ein Versuchsleitertraining lassen sich auch Versuchsleiter- und Versuchsleitererwartungseffekte eindämmen und das Messinstrument Mensch wird zuverlässiger (siehe Reliabilität).

Beispiel:
In einer verkehrspsychologischen Untersuchung fahren Probanden 1h in einem Fahrsimulator. Der Versuchsleiter hat in einem solchen Experiment eine Reihe von wichtigen Aufgaben. Er begrüßt die jeweilige Versuchsperson, klärt sie über den Zweck der Untersuchung auf, händigt der Versuchsperson eine schriftliche Instruktion aus, führt mit ihr eine kurze Vorbefragung durch, erklärt ihr umfassend die Funktionsweise des Fahrsimulators, stellt die technischen Gerätschaften des Fahrsimulators ein, beobachtet die Versuchsperson während der Fahrt und führt eine anschließende Abschlussbefragung durch. Während der gesamten Zeit steht er als Ansprechpartner für Fragen und Probleme zur Verfügung und sorgt für den reibungslosen Ablauf der Untersuchung.