Herz-Kreislauf-Aktivität

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Die Herz-Kreislauf- oder auch kardiovaskuläre Aktivität erfasst man vor allem mit zwei Maßen: Herzrate/Herzfrequenz und Blutdruck. Sie finden vor allem Anwendung bei der Untersuchung von Motivation, Emotion und beim Biofeedback.

Zur Erfassung der Herzrate kommt das Elektrokardiogramm (EKG) zum Einsatz: zwei Elektroden werden auf der Hautoberfläche angebracht, wobei das Signal an einigen Stellen besonders gut nachzuvollziehen ist: an der Brustwand oder an Bein und Arm (nach Einthoven). So wird das elektrische Signal erfasst, das der Herzmuskelkontraktion vorausgeht. Es ist ein relativ starkes Signal und daher robust gegen Störeinflüsse. Bei der Spannungsaufzeichnung entsteht so das typische Bild von immer wiederkehrenden sogenannten R-Zacken. Die Herzfrequenz kann über den zeitlichen Abstand dieser Zacken berechnet werden.

Ganz frei von Störeinflüssen (Artefakten) ist diese Methode trotzdem nicht. Das Ein- und Ausatmen beschleunigt bzw. verlangsamt z.B. die Herzrate. Auch Bewegung ist störend, da die elektrischen Signale an die zu bewegenden Muskeln mit aufgezeichnet werden (besonders bei Einthoven).

Der Blutdruck wird am einfachsten über das sogenannte Manschettenverfahren gemessen. Dabei wird eine Druckmanschette (aufblasbares Kissen mit Druckmessgerät) auf Herzhöhe um einen Arm gelegt und durch Aufpumpen der Manschette eine teilweise Kompression der Armarterie erreicht. Beim Ablassen der Luft wird dann der Druck des wieder einströmenden Blutes gemessen (oberer Wert) und danach der Wert, wenn das Blut wieder gleichmäßig durch Arterie und Vene fließt (unterer Wert).

Ein Problem dieser Methode ist, dass sie nicht kontinuierlich angewendet werden kann wie z.B. das EKG. Denn durch das Verformen der Arterie wird in den Blutkreislauf eingegriffen, wodurch Messpausen entstehen, bis die Arterie wieder in den Ausgangszustand zurückgekehrt ist.