Kausalität

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Als Kausalität bezeichnet man die Verursachung einer Variable durch eine andere Variable. Sie ist eine mögliche Interpretation einer Korrelation. Beim wissenschaftlichen Arbeiten wird nach den Ursachen von Ereignissen gesucht, um diese zu erklären. Daher ist die Kausalität das höchste Prinzip bei der Untersuchung von Sachverhalten. Bei der Suche nach Erklärungsansätzen kann man deduktiv oder auch induktiv vorgehen.

Bedingungen für die Annahme von Kausalität:
(Nur wenn diese erfüllt sind, darf ein Kausalschluss gezogen werden.)

  1. Es wurde eine statistisch gesicherte Korrelation zwischen X und Y gefunden.
  2. X geht Y nachgewiesenermaßen zeitlich voraus.
  3. Weitere Einflüsse auf Y sind nicht wirksam.
  4. Die Messung von X und Y ist nicht durch einen systematischen Fehler behaftet.



Beispiel:
In einer Studie wird überprüft, ob Alkohol die Reaktionszeit von Probanden negativ beeinflusst. Anhand eines 2-Gruppen-Randomisierungsplans (N=100) werden nüchterne Probanden mit einer Versuchsgruppe verglichen. Diese hatte zuvor Alkohol zu sich genommen und zwar in der Menge, dass ihre Blutalkoholkonzentration einen Wert von mind. 0,3‰ aufwies. Im Ergebnis zeigt sich eine statistisch signifikante Verschlechterung der Reaktionszeiten bei der Gruppe mit Alkohol im Blut. Die zeitliche Reihenfolge von Treatment und Messung ist durch den Versuchsplan sichergestellt. In der kontrollierten Laborsituation konnten weitere Einflüsse wie beispielsweise Lärm nicht wirken (Ausschluss von Drittvariablen). Durch die Strategie der Randomisierung werden systematische Fehler ausgeschlossen. Es darf auf eine vorliegende Kausalität geschlossen werden.