Solipsismus

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Der Solipsimus (lat. solus: „allein“ und ipse: „selbst“) ist eine idealistische Position in der Debatte um das Leib-Seele-Problem. Er besagt, dass im Grunde unseres Kosmos allein das eigene Selbst bzw. unser eigenes Bewusstsein existiert. Wir können also nur unser Bewusstsein wahrnehmen. Alles Äußere, das wir wahrnehmen, empirisch messen, erkennen und verstehen sind nur Projektionen unseres Bewusstseins. Unsere Außenwelt und alle Materie (zumindest möglicherweise und nicht überprüfbar) sind eine Illusion unseres Bewusstseins.

Der Solipsismus spiegelt letztlich eine radikale Variante der Ideen Platons wider, nämlich dass der materiellen Welt eine ideelle Ideenwelt zugrunde liegt. Auch Descartes sagte später: „Die Außenwelt könnte ein bloßer Traum sein.“

Als mentaler Monismus handelt es sich in dieser radikalen Form um die Gegenposition zum Eliminativen Materialismus, welcher als materieller Monismus die exklusive Existenz des physikalischen postuliert.

Das Problem dieser Position ist, dass man als ihr Vertreter nicht sinnvoll über sie reden kann. Denn das Reden setzt eine intersubjektive Welt voraus, die der Solipsismus aber bestreitet. Für ihn gibt es keine anderen Subjekte, sondern nur die subjektive Welt des eigenen Ichs. Alle Gesprächspartner sind also nur eine Illusion. (Privatsprachenargument von Ludwig Wittgenstein). Es stellt sich die Frage: warum schreibe ich diesen Text hier eigentlich, wenn Sie als Leser ja gar nicht existieren…


Ausgelagerte Bildbeschreibung von Schema Solipsismus

Die Materie (blau) als bloße Illusion


Filme (sind nicht solipsistisch, spiegeln aber die Radikalität einer Welt als Illusion wider):