Externe Validität: Unterschied zwischen den Versionen

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Nav|Navigation|Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens|Wissenschaftliches Arbeiten}}“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Nav|Navigation|Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens|Wissenschaftliches Arbeiten}}
{{Nav|Navigation|Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens|Wissenschaftliches Arbeiten}}
Die Externe Validität bezeichnet die '''Generalisierbarkeit und Repräsentativität''' von Untersuchungsergebnissen. Das heißt, inwieweit von dem erhobenen Verhalten auf Verhalten über die Untersuchungssituation, die Versuchspersonen und den Untersuchungszeitraum hinaus generalisiert werden kann. Im Sinne der kumulativen Natur der Validitätsarten bedeutet das: Selbst wenn statistische und interne Validität gegeben ist und die gut gesicherte Konstruktvalidität einen Zusammenhang mit dem Konstrukt des Interesses garantiert, muss sich das Ergebnis der Studie noch lange nicht auf andere Bedingungen verallgemeinern lassen. Die Externe Validität ist ein Gütekriterium einer empirischen Untersuchung. Sie gibt an, ob man von einem gefundenen Ergebnis auf andere Personen, Situationen und/oder Zeitpunkte verallgemeinern kann. „Externe Validität meint die Gültigkeit der gesamten Versuchsanordnung.“ (Sarris & Reiß, 2005, S.41) <br/>
Untersuchungen werden aus Kostengründen oft an [[Stichproben]] durchgeführt. Zum Beispiel Stichproben von Personen, experimentellen Variablen und Umgebungen. Es ist in einer Untersuchung kaum möglich, alle Personen, alle Variablen oder alle Umgebungen zu berücksichtigen. Daher sollten Stichproben repräsentativ sein. Man darf Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit machen, d.h. verallgemeinern, wenn diese Bedingung erfüllt ist. „Hinsichtlich der Generalisierbarkeit von Einzelerfahrungen ist man in der empirischen Forschung erheblich skeptischer als im Alltag, wo gerne auf Pauschalisierungen zurückgegriffen wird.“ (Bortz & Döring, 2005, S.37) <br/> <br/>
Man unterscheidet zwei Arten von Repräsentanz bzw. zwei Formen von externer Validität:
*Subjekt- oder Stichprobenrepräsentanz: [[Weitere Validitätsarten|Populationsvalidität]]
*Situationsrepräsentanz: Situationsvalidität (auch [[Weitere Validitätsarten|ökologische Validität]]) <br/> <br/>
'''Einflussfaktoren'''
Die Einflussfaktoren stehen mit der jeweiligen Untersuchung in Wechselwirkung. Eine Wirkung lässt sich nur dann feststellen, wenn eine experimentelle Bedingung eingeführt wurde. Diese beeinflusst jedoch die Natürlichkeit der Situation. Dieses Problem spiegelt sich in den vier Einflussfaktoren wider.
*Interaktion von Test und UV
*Interaktion von Selektion und UV
*Reaktive Untersuchungsbedingungen
*Interferenzen mehrfacher Behandlungen
''Beispiel
''Experimente mit hoher externer Validität sind häufig Feldexperimente. Diese Untersuchungen finden im natürlichen Umfeld statt. Eine häufige Methode dafür ist die teilnehmende Beobachtung. In die Geschichte der Feldforschung eingegangen ist die Marienthal-Studie (Lazarsfeld, Jahoda & Zeisel, 1931/32). Diese Untersuchung befasste sich mit den Auswirkungen von Arbeitslosigkeit. Ziel war es, möglichst umfassend und facettenreich zu erheben, zu analysieren und darzustellen. Hierfür wurden die Bewohner des Ortes Marienthal über einen längeren Zeitraum in ihrem natürlichen Umfeld beobachtet, befragt und interviewt. Die externe Validität ist hier also als hoch anzusehen. (vgl. http://agso.uni-graz.at/marienthal/) <br/> <br/>

Version vom 8. Juli 2015, 18:23 Uhr

Die Externe Validität bezeichnet die Generalisierbarkeit und Repräsentativität von Untersuchungsergebnissen. Das heißt, inwieweit von dem erhobenen Verhalten auf Verhalten über die Untersuchungssituation, die Versuchspersonen und den Untersuchungszeitraum hinaus generalisiert werden kann. Im Sinne der kumulativen Natur der Validitätsarten bedeutet das: Selbst wenn statistische und interne Validität gegeben ist und die gut gesicherte Konstruktvalidität einen Zusammenhang mit dem Konstrukt des Interesses garantiert, muss sich das Ergebnis der Studie noch lange nicht auf andere Bedingungen verallgemeinern lassen. Die Externe Validität ist ein Gütekriterium einer empirischen Untersuchung. Sie gibt an, ob man von einem gefundenen Ergebnis auf andere Personen, Situationen und/oder Zeitpunkte verallgemeinern kann. „Externe Validität meint die Gültigkeit der gesamten Versuchsanordnung.“ (Sarris & Reiß, 2005, S.41)
Untersuchungen werden aus Kostengründen oft an Stichproben durchgeführt. Zum Beispiel Stichproben von Personen, experimentellen Variablen und Umgebungen. Es ist in einer Untersuchung kaum möglich, alle Personen, alle Variablen oder alle Umgebungen zu berücksichtigen. Daher sollten Stichproben repräsentativ sein. Man darf Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit machen, d.h. verallgemeinern, wenn diese Bedingung erfüllt ist. „Hinsichtlich der Generalisierbarkeit von Einzelerfahrungen ist man in der empirischen Forschung erheblich skeptischer als im Alltag, wo gerne auf Pauschalisierungen zurückgegriffen wird.“ (Bortz & Döring, 2005, S.37)

Man unterscheidet zwei Arten von Repräsentanz bzw. zwei Formen von externer Validität:

Einflussfaktoren Die Einflussfaktoren stehen mit der jeweiligen Untersuchung in Wechselwirkung. Eine Wirkung lässt sich nur dann feststellen, wenn eine experimentelle Bedingung eingeführt wurde. Diese beeinflusst jedoch die Natürlichkeit der Situation. Dieses Problem spiegelt sich in den vier Einflussfaktoren wider.

  • Interaktion von Test und UV
  • Interaktion von Selektion und UV
  • Reaktive Untersuchungsbedingungen
  • Interferenzen mehrfacher Behandlungen

Beispiel Experimente mit hoher externer Validität sind häufig Feldexperimente. Diese Untersuchungen finden im natürlichen Umfeld statt. Eine häufige Methode dafür ist die teilnehmende Beobachtung. In die Geschichte der Feldforschung eingegangen ist die Marienthal-Studie (Lazarsfeld, Jahoda & Zeisel, 1931/32). Diese Untersuchung befasste sich mit den Auswirkungen von Arbeitslosigkeit. Ziel war es, möglichst umfassend und facettenreich zu erheben, zu analysieren und darzustellen. Hierfür wurden die Bewohner des Ortes Marienthal über einen längeren Zeitraum in ihrem natürlichen Umfeld beobachtet, befragt und interviewt. Die externe Validität ist hier also als hoch anzusehen. (vgl. http://agso.uni-graz.at/marienthal/)