Paralleler Dualismus
Der Parallele Dualismus geht wie der Interaktionismus davon aus, dass es zwei Entitäten gibt – Geist und Materie (Substanz-Dualismus). Anders als beim Interaktionismus wird aber eine kausale Wechselwirkung zwischen beiden Substanzen ausgeschlossen. Das heißt der Körper wirkt überhaupt nicht auf das Bewusstsein und umgekehrt auch nicht. Damit muss der Parallele Dualismus natürlich beantworten, woher dann die vielen Zusammenhänge zwischen Körper und Geist kommen, wie also die beiden Substanzen parallel gehalten bzw. synchronisiert werden.
Gottfried Wilhelm Leibniz als ein Hauptvertreter dieser Position griff an dieser Stelle auf Gott zurück. Dieser habe im Uranfang die materielle und die geistige Welt wie zwei Uhren aufgezogen und seitdem laufen sie synchron nebeneinander her. Damit wurde das Problem in den Zuständigkeitsbereich der Theologie ausgelagert und das dualistische Trilemma aufgelöst, allerdings auf Kosten der Einführung Gottes als notwendigem Synchronisator. Ähnlich wie z.B. der eliminative Materialismus hat diese Position einen deterministischen Charakter und spricht damit gegen die menschliche Intuition eines freien Willens.
Aus Sicht eines Parallelismus hätte die Untersuchung des Mentalen durch die Psychologie ebenso eine methodische Berechtigung wie die Untersuchung physikalischer Zustände.