Magnetfelder: Unterschied zwischen den Versionen

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Magnetismus ist allgemein ein Phänomen, das sich durch Kraftwirkung zwischen Magneten, elektrischen Ladungen und magnetisierbaren Objekten zeigt. Beschrieben wird er durch Magnetfelder, also Bereiche innerhalb derer solche Kraftwirkungen auftreten. Magnetfelder können einerseits durch die atomaren Strukturen von Materialien entstehen (permanente Magnete) oder durch die Bewegung von elektrischen Ladungen (Elektromagnete). Generell hat jeder Magnet zwei Pole, Nordpol und Südpol, wobei in permanenten Magneten der Nordpol der positive Pol des Magneten ist. Das magnetische Feld um einen Magneten wird mit Feldlinien (s. Grafik) repräsentiert, die senkrecht aus dem Nordpol austreten, sich um den Magneten krümmen, um dann senkrecht in den Südpol einzutreten. Innerhalb des Magneten laufen sie zurück zum Startpunkt am Nordpol und sind somit geschlossen.
 
=Arten von Magneten=
 
'''Permanente Magnete'''
 
Permanente Magnete sind Materialien, die aufgrund ihrer atomaren Strukturen magnetische Eigenschaften besitzen. Grundlage dafür ist die Verteilung der elektischen Ladungen auf atomarer Ebene in diesen Materialien. Moleküle, in denen die Elektronen ungleich verteilt sind, haben zwei unterschiedlich geladene Pole - sie sind Dipole. Diese Dipole sind selbst kleine Magneten, deren magnetische Kraft eine Richtung und eine Stärke hat, die sich als Vektor beschreiben lassen. Dieser Vektor ist das magnetische (Dipol-)Moment.
 
In den meisten Materialien sind die magnetischen Momente der Atome zufällig orientiert, was zu einer Gesamtmagnetisierung von null führt. Aber in einigen Materialien, wie zum Beispiel Eisen, Nickel und Cobalt, sind die atomaren magnetischen Momente aufgrund der spezifischen Kristallstruktur des Materials oder aufgrund der Einwirkung eines äußeren Magnetfeldes ausgerichtet.
 
Wenn zum Beispiel ein Stück Eisen einem starken Magnetfeld ausgesetzt wird, können sich die magnetischen Momente der Atome im Eisen in Richtung des äußeren Feldes ausrichten. Das bedeutet, alle Dipole im Material "zeigen" mit ihren Polen in die jeweils gleiche Richtung. Wenn das äußere Magnetfeld entfernt wird, bleiben einige dieser Momente in dieser ausgerichteten Position. Dadurch summieren sich die Magnetfelder der einzelnen Dipole und erzeugen ein Magnetfeld für den gesamten Körper - dann ist das Stück Eisen magnetisch.
 
'''Elektromagnete'''
 


=Magnetfelder in Spulen=
=Magnetfelder in Spulen=

Version vom 14. Mai 2024, 09:24 Uhr

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Magnetismus ist allgemein ein Phänomen, das sich durch Kraftwirkung zwischen Magneten, elektrischen Ladungen und magnetisierbaren Objekten zeigt. Beschrieben wird er durch Magnetfelder, also Bereiche innerhalb derer solche Kraftwirkungen auftreten. Magnetfelder können einerseits durch die atomaren Strukturen von Materialien entstehen (permanente Magnete) oder durch die Bewegung von elektrischen Ladungen (Elektromagnete). Generell hat jeder Magnet zwei Pole, Nordpol und Südpol, wobei in permanenten Magneten der Nordpol der positive Pol des Magneten ist. Das magnetische Feld um einen Magneten wird mit Feldlinien (s. Grafik) repräsentiert, die senkrecht aus dem Nordpol austreten, sich um den Magneten krümmen, um dann senkrecht in den Südpol einzutreten. Innerhalb des Magneten laufen sie zurück zum Startpunkt am Nordpol und sind somit geschlossen.

Arten von Magneten

Permanente Magnete

Permanente Magnete sind Materialien, die aufgrund ihrer atomaren Strukturen magnetische Eigenschaften besitzen. Grundlage dafür ist die Verteilung der elektischen Ladungen auf atomarer Ebene in diesen Materialien. Moleküle, in denen die Elektronen ungleich verteilt sind, haben zwei unterschiedlich geladene Pole - sie sind Dipole. Diese Dipole sind selbst kleine Magneten, deren magnetische Kraft eine Richtung und eine Stärke hat, die sich als Vektor beschreiben lassen. Dieser Vektor ist das magnetische (Dipol-)Moment.

In den meisten Materialien sind die magnetischen Momente der Atome zufällig orientiert, was zu einer Gesamtmagnetisierung von null führt. Aber in einigen Materialien, wie zum Beispiel Eisen, Nickel und Cobalt, sind die atomaren magnetischen Momente aufgrund der spezifischen Kristallstruktur des Materials oder aufgrund der Einwirkung eines äußeren Magnetfeldes ausgerichtet.

Wenn zum Beispiel ein Stück Eisen einem starken Magnetfeld ausgesetzt wird, können sich die magnetischen Momente der Atome im Eisen in Richtung des äußeren Feldes ausrichten. Das bedeutet, alle Dipole im Material "zeigen" mit ihren Polen in die jeweils gleiche Richtung. Wenn das äußere Magnetfeld entfernt wird, bleiben einige dieser Momente in dieser ausgerichteten Position. Dadurch summieren sich die Magnetfelder der einzelnen Dipole und erzeugen ein Magnetfeld für den gesamten Körper - dann ist das Stück Eisen magnetisch.

Elektromagnete


Magnetfelder in Spulen

Anwendung in der Magnetresonanztomografie

Die Magnetfelder in stromdurchflossenen Spulen werden sich unter anderem in der Magnetresonanztomographie (MRT) zunutze gemacht. Die Atomkerne von Wasserstoff haben einen Eigendrehimpuls und sind daher magnetisch. Das bedeutet, man kann die Achse, um die sie sich drehen, durch ein starkes Magnetfeld beeinflussen. Im MRT werden die Wasserstoffkerne in den Molekülen des untersuchten Gewebes erst durch ein statisches (also gleichbleibendes) Magnetfeld ausgerichtet. Dazu kommt ein weiteres Magnetfeld, das nicht statisch ist, sondern hochfrequent an- und ausgeschaltet wird. Dieses zweite Magnetfeld lenkt also die Wasserstoffkerne immer wieder kurzzeitig aus und die Kerne kippen zurück in die Richtung des statischen Magnetfeldes, wenn das zweite ausgeschaltet wird. Wenn die Kerne durch das zweite Magnetfeld abgelenkt werden, spricht man von einer transversalen Magnetisierung, also eine Magnetisierung in eine andere Richtung als die des statischen Magnetfeldes. Dabei ist die Achse der Kerne aber nicht statisch in die Richtung des zweiten Magnetfeldes ausgerichtet, sondern rotiert um die Feldrichtung des statischen Magnetfeldes (Details dazu finden sich unter dem Stichwort Larmorpräzession, z.B. bei Wikipedia, Stand Mai 2024). Diese Rotation bildet selbst ein eigenes Magnetfeld und kann in einer Spule eine elektrische Spannung induzieren. In einem MRT lässt sich also das magnetische Feld dieser Rotation mit einer Messspule feststellen, in der Strom induziert wird. Nach Abschalten des zweiten Magnetfeldes springen die Wasserstoffkerne zurück in die Richtung des statischen Magnetfeldes (Relaxation). Je nach der chemischen Verbindung bzw. der Umgebung, in der sich das Teilchen befindet, brauchen sie dafür unterschiedlich lange, wodurch das Signal an die Messspule variiert und durch Helligkeitsunterschiede im MRT-Bild verschiedene Gewebearten sichtbar machen.