Johannes Kepler
Johannes Kepler (1571-1630) war ein deutscher Philosoph, Mathematiker und Astronom.
Seine naturwissenschaftlichen Arbeiten sind für die Psychologie nur im indirekten Sinne relevant, - wegen der unterliegenden Prinzipien, die er zur Erkenntnisgewinnung nutzte.
Kepler interessierte sich genau wie Galileo Galilei für die Astronomie, insbesondere für die Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne, wie sie Kopernikus postuliert hatte. Wissenschaftler gingen zu dieser Zeit noch davon aus, dass sich die Planeten kreisförmig um die Sonne bewegen würden. Kepler hingegen nutzte über Jahre aufwendig gesammelte empirische Daten, um ein mathematisches Modell zu den Umlaufbahnen aufzustellen. Dabei entdeckte er, dass die Planeten eigentlich ellipsenförmig um die Erde kreisen.
Keplers für die Psychologie hierbei relevante Prinzip ist die Verzahnung von Empirie und mathematischem Modell.
Das heute tief in der Psychologie verankerte Bestreben, Modelle mit empirisch gesicherten Daten zu stützen (beziehungsweise Modelle aufgrund von empirischen Daten zu erstellen) resultiert unter anderem aus der vorbildlichen Arbeit von Johannes Kepler.
Dabei spiegelt dieses Vorgehen nahezu einen platonischen Idealismus (siehe Grundpositionen ) wieder: aus den empirischen Daten, also den Beobachtungen der Welt, wird ein mathematisches Modell abgeleitet: dieses ideale Modell wird dann als der verzerrt-verrauschten Welt zugrundeliegend angesehen.