Thomas von Aquin: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Mittelalter entwickelte sich die christliche Glaubenslehre, die stark in den Alltag der Menschen integriert war. Im frühen Mittelalter wurde in Klöstern gelehrt, Ende des Mittelalters bildeten sich die ersten Universitäten, zuerst aus losen Zusammenschlüssen einzelner gelehrter, später als feste Institutionen.  
Der Theologe und Philosoph Thomas von Aquin (1225-1274) integrierte die Ansichten von [[Aristoteles]] in das christliche Weltbild, welches bis dato stark auf die Augustinische Interpretation von [[Platon|Platons]] Idealismus ausgerichtet war. Aristoteles Ansicht, dass die Welt zur Perfektion, also zur Idee strebt, ergänzte Aquin dahingehend, dass er Gott als die „Idee“ interpretierte. So integrierte er auch die Vorstellung von Aristoteles, dass die Idee sich so in der Materie verwirklicht: Die Wahrnehmung der Natur sei gleichzeitig auch die Wahrnehmung von Gott. Alles, was ist, hat an Gott teil.  
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<br/>Der Mensch besitzt nach Aquin eine unsterbliche Seele, die bei der Geburt in den Körper hineingeboren wird.  Dem Denken jedoch liegen materielle Prozesse zugrunde und es ist daher nicht vom Körper trennbar. Es verleiht einem jeden Menschen seine Individualität.


<br/>Erkenntnis wurde zu dieser Zeit nicht mehr, wie in der [[Antike]] als reiner Selbstzweck angesehen, sondern unterlag dem Ziel, das göttliche Wissen und Wollen zu ergründen. Erkenntnis war also besonders auch auf Jenseitige Gegenstände gerichtet. Dieser stark verankerte Glaube an Gott und sein Wirken auf Erden resultierten darin, dass die Naturwissenschaft zu dieser Zeit keine Bedeutung hatte, da sie lediglich das Diesseits betrifft.
Thomas von Aquin war wie oben erläutert selbst ein Gläubiger. Allerdings setzte er sich verstärkt für die Beachtung der Philosophie ein und versuchte, diese mit dem Glauben zu verbinden. Durch seine Interpretation der Aristotelischen Lehre öffnete er ein Tor für die empirischen Wissenschaften: Wenn man durch die Beobachtung der Natur Gott entdecken kann, dann war so eine Beobachtung im Weltbild des [[Mittelalter|Mittelalters]] auch sinnvoll.
Einflussreiche Denker, die typische Pole des Mittelalters repräsentieren und sich auch gegenseitig intellektuell bekämpften, waren [[Thomas von Aquin]] und [[William von Ockham]].
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Aktuelle Version vom 27. Januar 2015, 16:04 Uhr

Der Theologe und Philosoph Thomas von Aquin (1225-1274) integrierte die Ansichten von Aristoteles in das christliche Weltbild, welches bis dato stark auf die Augustinische Interpretation von Platons Idealismus ausgerichtet war. Aristoteles Ansicht, dass die Welt zur Perfektion, also zur Idee strebt, ergänzte Aquin dahingehend, dass er Gott als die „Idee“ interpretierte. So integrierte er auch die Vorstellung von Aristoteles, dass die Idee sich so in der Materie verwirklicht: Die Wahrnehmung der Natur sei gleichzeitig auch die Wahrnehmung von Gott. Alles, was ist, hat an Gott teil.
Der Mensch besitzt nach Aquin eine unsterbliche Seele, die bei der Geburt in den Körper hineingeboren wird. Dem Denken jedoch liegen materielle Prozesse zugrunde und es ist daher nicht vom Körper trennbar. Es verleiht einem jeden Menschen seine Individualität.

Thomas von Aquin war wie oben erläutert selbst ein Gläubiger. Allerdings setzte er sich verstärkt für die Beachtung der Philosophie ein und versuchte, diese mit dem Glauben zu verbinden. Durch seine Interpretation der Aristotelischen Lehre öffnete er ein Tor für die empirischen Wissenschaften: Wenn man durch die Beobachtung der Natur Gott entdecken kann, dann war so eine Beobachtung im Weltbild des Mittelalters auch sinnvoll.