Validität: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Validität einer Erhebung gibt an, inwiefern eine Messung tatsächlich das misst, was sie messen soll, also das interessierende Merkmal. <br/>
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''Ein Ängstlichkeitstest soll Ängstlichkeit messen. Wird dieses Merkmal beispielsweise durch "Zittern" operationalisiert, kann die Validität beeinträchtigt sein: Im Test wird einer Versuchsperson beispielsweise angekündigt, dass sie einen unvorbereiteten Kurzvortrag über ihr Lieblingshobby halten soll. Es soll festgestellt werden, wie stark darauf mit <u>Angst</u> reagiert wird. Das Zittern soll Indikator dafür sein. Die Versuchsperson beginnt nach der Ankündigung tatsächlich an zu zittern. Sie könnte allerdings ebenfalls zittern, weil sie in dem Moment friert, aufgeregt oder wütend ist. Die  Ängstlichkeitsmessung ist auf diese Weise nicht valide, da sie nicht garantieren kann, tatsächlich Angst –und keine andere Emotion- erfasst zu haben.''<br/>
<br/>Im Bezug auf das Messen (im Gegensatz zur [[experimentellen Validität]]) unterscheidet man drei Arten der Validität: <br/>
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==Inhaltsvalidität==<br/>
<br/>Hier geht es um die Frage: Erfasst meine Messung das Konstrukt in seinen wichtigsten Aspekten erschöpfend? Hierauf ist besonders im Zuge der [[Operationalisierung]] zu achten. Da es aber keine formalen Kriterien gibt, gilt es hier die eigene Erfahrung und die Erfahrung anderer Forscher zu berücksichtigen (siehe Beispiel oben und auch [[Begriffsdefinition]]).
<br/>==Kriteriumsvalidität==<br/>
<br/>Die Kriteriumsvalidität fragt nach einer Korrespondenz der gemessenen Merkmalsausprägung mit einem passenden Außenkriterium. Die ''prognostische'' Validität bezieht sich als Außenkriterium auf ein späteres Ereignis, z.B. dem Zusammenhang aus Intelligenztest-Ergebnis und späterem Schulerfolg. Die Übereinstimmungsvalidität dagegen sucht nach einem Außenkriterium in der Gegenwart. Hierzu kann die Technik bekannter Gruppen verwendet werden, z.B. kann ein Kreativitätstest anhand der Unterschiede zwischen Künstlern und Sachbearbeitern validiert werden (wobei mit diesem Beispiel nicht jedem Sachbearbeiter individuelle Kreativität abgesprochen werden soll). <br/>
<br/>==Konstruktvalidität==<br/>
<br/>Die Konstruktvalidität befasst sich damit, inwieweit die Messung den Bedeutungsumfang des zu messenden Konstruktes richtig erfasst. Die ''konvergente Validität'' bestimmt die Übereinstimmung mit anderen Messungen desselben Zielkonstruktes (z.B. Korrelation eines Intelligenztests und Tests zur Problemlösefähigkeit). Die ''diskriminante Validität'' bestimmt die Unabhängigkeit/Nichtübereinstimmung einer Messung zur Messung anderer Konstrukte (z.B. keine/niedrige Korrelation eines Intelligenztests mit einem Test zum Selbstvertrauen).
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Version vom 17. Februar 2015, 12:09 Uhr

Zurück zu Gütekriterien Die Validität einer Erhebung gibt an, inwiefern eine Messung tatsächlich das misst, was sie messen soll, also das interessierende Merkmal.

Ein Ängstlichkeitstest soll Ängstlichkeit messen. Wird dieses Merkmal beispielsweise durch "Zittern" operationalisiert, kann die Validität beeinträchtigt sein: Im Test wird einer Versuchsperson beispielsweise angekündigt, dass sie einen unvorbereiteten Kurzvortrag über ihr Lieblingshobby halten soll. Es soll festgestellt werden, wie stark darauf mit Angst reagiert wird. Das Zittern soll Indikator dafür sein. Die Versuchsperson beginnt nach der Ankündigung tatsächlich an zu zittern. Sie könnte allerdings ebenfalls zittern, weil sie in dem Moment friert, aufgeregt oder wütend ist. Die Ängstlichkeitsmessung ist auf diese Weise nicht valide, da sie nicht garantieren kann, tatsächlich Angst –und keine andere Emotion- erfasst zu haben.

Im Bezug auf das Messen (im Gegensatz zur experimentellen Validität) unterscheidet man drei Arten der Validität:

==Inhaltsvalidität==

Hier geht es um die Frage: Erfasst meine Messung das Konstrukt in seinen wichtigsten Aspekten erschöpfend? Hierauf ist besonders im Zuge der Operationalisierung zu achten. Da es aber keine formalen Kriterien gibt, gilt es hier die eigene Erfahrung und die Erfahrung anderer Forscher zu berücksichtigen (siehe Beispiel oben und auch Begriffsdefinition).
==Kriteriumsvalidität==

Die Kriteriumsvalidität fragt nach einer Korrespondenz der gemessenen Merkmalsausprägung mit einem passenden Außenkriterium. Die prognostische Validität bezieht sich als Außenkriterium auf ein späteres Ereignis, z.B. dem Zusammenhang aus Intelligenztest-Ergebnis und späterem Schulerfolg. Die Übereinstimmungsvalidität dagegen sucht nach einem Außenkriterium in der Gegenwart. Hierzu kann die Technik bekannter Gruppen verwendet werden, z.B. kann ein Kreativitätstest anhand der Unterschiede zwischen Künstlern und Sachbearbeitern validiert werden (wobei mit diesem Beispiel nicht jedem Sachbearbeiter individuelle Kreativität abgesprochen werden soll).

==Konstruktvalidität==

Die Konstruktvalidität befasst sich damit, inwieweit die Messung den Bedeutungsumfang des zu messenden Konstruktes richtig erfasst. Die konvergente Validität bestimmt die Übereinstimmung mit anderen Messungen desselben Zielkonstruktes (z.B. Korrelation eines Intelligenztests und Tests zur Problemlösefähigkeit). Die diskriminante Validität bestimmt die Unabhängigkeit/Nichtübereinstimmung einer Messung zur Messung anderer Konstrukte (z.B. keine/niedrige Korrelation eines Intelligenztests mit einem Test zum Selbstvertrauen).