Zeitreihendesigns
Mit Zeitreihenversuchsplänen werden "prozessauslösende Ereignisse" (Sarris, 1992, S. 153) über die Zeit nach dem Prinzip "bessere Kontrolle durch mehrmaliges Messen" untersucht. Es finden mehrere Messungen nacheinander statt, und zwar sowohl vor als auch nach der Einführung des Treatments. Das Treatment wird in diesem Fall "Intervention" genannt. Wichtige Bereiche, in denen Zeitreihen unerlässlich sind, sind die pädagogische Psychologie (Untersuchung von Lern- und Übungseffekten), die Entwicklungspsychologie oder die Klinische Psychologie.
Mit Zeitreihenplänen können eine oder mehrere Personen bzw. Gruppen und dementsprechend eine oder mehrere Interventionen untersucht werden. Gemeinsam haben alle Zeitreihen das Vorhandensein von mindestens zwei Vorher- und zwei Nachhermessungen. Durch die mehrfachen Vorhermessungen werden die Störfaktoren Reifung, Testeffekte und Veränderung der Messinstrumente kontrolliert. Auch die statistische Regression mittelt sich durch die mehreren Messungen aus und wird somit kontrolliert. Deshalb ist die interne Validität der Pläne höher als bei Vorexperimenten. Wichtig ist jedoch, dass der Versuchsleiter den Abstand zwischen den Treatments und den Messungen angemessen auswählt. Grundsätzlich gilt, je kürzer der Zeitraum zwischen Intervention und Effekt, umso eher kann der Effekt auf die Intervention zurückgeführt werden. Wenn ein längerer Zeitraum zwischen Intervention und Effekt bzw. Messung des Effekts liegt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Effekt durch andere zwischenzeitliche Ereignisse beeinflusst oder hervorgerufen wurde.
Eingruppen-Zeitreihendesign:
Der einzige Schwachpunkt von Eingruppen-zeitreihen ist der Störfaktor Zeiteinflüsse. Da Zeiteinflüsse nicht kontinuierlich verlaufen, können sie mit der Intervention Konfundierung sein. Als Alternative bieten sich Mehrgruppen-Zeitreihen an – sie erlauben auch die Kontrolle von Zeiteinflüssen und stehen daher "echten Experimenten" an Aussagekraft kaum nach.
Zweigruppen-Zeitreihendesign: