Sequenzeffekte: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Positionseffekte''' | |||
Positionseffekte sind Einflüsse der zeitlich Position der Messung auf die gemessene [[abhängige Variablen|abhängige Variable]]. Diese Einfluss geschieht z.B. durch Ermüdung, Übungseffekte, [[Probandeneffekte#Reaktivität|Sensibilisierung]] und Erinnerungseffekte. So kann eine Versuchperson bei mehrfach wiederholten Messungen mit den Durchgängen immer mehr ermüden und dadurch schlechtere Leistung zeigen. Oder sie verbessert ihre Leistungen durch immer mehr Übung mit der Versuchsumgebung und durch Erinnerungen an die vorherigen Messungen, auf die sie zurückgreifen kann. Oder auch durch zunehmende Sensibilisierung für die Hypothese des Versuchs, zu deren Bestätigung sie vielleicht beitragen möchte. Auf der anderen Seite könnte sich die Versuchsperson durch die Sensibilisierung auch zunehmend unkooperativ zeigen, weil sie nicht vorhersehbar sein möchte. Meist ist eine Überlagerung all dieser Einflüsse vorhanden. | Positionseffekte sind Einflüsse der zeitlich Position der Messung auf die gemessene [[abhängige Variablen|abhängige Variable]]. Diese Einfluss geschieht z.B. durch Ermüdung, Übungseffekte, [[Probandeneffekte#Reaktivität|Sensibilisierung]] und Erinnerungseffekte. So kann eine Versuchperson bei mehrfach wiederholten Messungen mit den Durchgängen immer mehr ermüden und dadurch schlechtere Leistung zeigen. Oder sie verbessert ihre Leistungen durch immer mehr Übung mit der Versuchsumgebung und durch Erinnerungen an die vorherigen Messungen, auf die sie zurückgreifen kann. Oder auch durch zunehmende Sensibilisierung für die Hypothese des Versuchs, zu deren Bestätigung sie vielleicht beitragen möchte. Auf der anderen Seite könnte sich die Versuchsperson durch die Sensibilisierung auch zunehmend unkooperativ zeigen, weil sie nicht vorhersehbar sein möchte. Meist ist eine Überlagerung all dieser Einflüsse vorhanden. | ||
'''Übertragungseffekte''' | |||
Übertragungseffekte sind Einflüsse einer Messung auf eine spätere Messung, unabhängig von der Position. Wenn beispielsweise in einem Teildurchgang eine Lernregel/ein Stereotyp/o.ä. beim Probanden aktiviert wird, könnte dies spätere Durchgänge beeinflussen. Es wird sozusagen auf sie übertragen. | Übertragungseffekte sind Einflüsse einer Messung auf eine spätere Messung, unabhängig von der Position. Wenn beispielsweise in einem Teildurchgang eine Lernregel/ein Stereotyp/o.ä. beim Probanden aktiviert wird, könnte dies spätere Durchgänge beeinflussen. Es wird sozusagen auf sie übertragen. | ||
'''zwischenzeitliches Geschehen''' | |||
Hierbei handelt es sich um [[Zeiteinflüsse]]. Also äußere Einflüsse auf die AV, die sich mit der Zeit verändern. | Hierbei handelt es sich um [[Zeiteinflüsse]]. Also äußere Einflüsse auf die AV, die sich mit der Zeit verändern. | ||
'''Lösung''' | |||
Eine Lösung für all diese Probleme bietet die [[Wiederholungsmessung#Ausbalancierung|Ausbalancierung]] für Wiederholungsmessungen. Allerdings kann eine vollständige Kontrolle aller Effekte nur durch eine vollständige interindividuelle Ausbalancierung gesichert werden. | Eine Lösung für all diese Probleme bietet die [[Wiederholungsmessung#Ausbalancierung|Ausbalancierung]] für Wiederholungsmessungen. Allerdings kann eine vollständige Kontrolle aller Effekte nur durch eine vollständige interindividuelle Ausbalancierung gesichert werden. |
Version vom 18. Juni 2015, 20:24 Uhr
Sequenzeffekte ist ein Überbegriff für Störeinflüsse, die bei der Wiederholungsmessung beachtet werden müssen. Wenn also Versuchspersonen wiederholt innerhalb eines Experiments beobachtet bzw. gemessen werden, so kann die Abfolge der Beobachtungen/Messungen (die Sequenzen) einen (unerwünschten) Einfluss auf die abhängige Variable haben.
Dazu gehören: Positionseffekte, Übertragungseffekte ("carry over effects") und zwischenzeitliches Geschehen.
Positionseffekte
Positionseffekte sind Einflüsse der zeitlich Position der Messung auf die gemessene abhängige Variable. Diese Einfluss geschieht z.B. durch Ermüdung, Übungseffekte, Sensibilisierung und Erinnerungseffekte. So kann eine Versuchperson bei mehrfach wiederholten Messungen mit den Durchgängen immer mehr ermüden und dadurch schlechtere Leistung zeigen. Oder sie verbessert ihre Leistungen durch immer mehr Übung mit der Versuchsumgebung und durch Erinnerungen an die vorherigen Messungen, auf die sie zurückgreifen kann. Oder auch durch zunehmende Sensibilisierung für die Hypothese des Versuchs, zu deren Bestätigung sie vielleicht beitragen möchte. Auf der anderen Seite könnte sich die Versuchsperson durch die Sensibilisierung auch zunehmend unkooperativ zeigen, weil sie nicht vorhersehbar sein möchte. Meist ist eine Überlagerung all dieser Einflüsse vorhanden.
Übertragungseffekte
Übertragungseffekte sind Einflüsse einer Messung auf eine spätere Messung, unabhängig von der Position. Wenn beispielsweise in einem Teildurchgang eine Lernregel/ein Stereotyp/o.ä. beim Probanden aktiviert wird, könnte dies spätere Durchgänge beeinflussen. Es wird sozusagen auf sie übertragen.
zwischenzeitliches Geschehen
Hierbei handelt es sich um Zeiteinflüsse. Also äußere Einflüsse auf die AV, die sich mit der Zeit verändern.
Lösung
Eine Lösung für all diese Probleme bietet die Ausbalancierung für Wiederholungsmessungen. Allerdings kann eine vollständige Kontrolle aller Effekte nur durch eine vollständige interindividuelle Ausbalancierung gesichert werden.