Experimentelle Mortalität: Unterschied zwischen den Versionen
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Unter experimenteller Mortalität (auch Ausfalleffekt oder Selbstselektion) wird ein Ausfall von Versuchspersonen im Laufe der Untersuchungszeit verstanden. Aufgrund von Umzug, Krankheit, Tod oder schlicht Interessenverlust wird die Zahl der Untersuchungsteilnehmer bei [[Messwiederholungspläne|Wiederholungsmessungen]] und vor allem auch [[Längsschnittuntersuchung]]en oft geringer. Besonders dramatisch ist dies, wenn die Versuchspersonen systematisch ausfallen (z. B. wenn zum zweiten Untersuchungstermin fast keine Männer, sondern nur noch Frauen erscheinen; oder wenn nur die "schlechten" Probanden in einem Leistungstest ausfallen, weil sie keine Lust mehr haben), denn dadurch werden die Ergebnisse nicht nur weniger aussagekräftig, sondern auch verzerrt. | Unter experimenteller Mortalität (auch Ausfalleffekt oder Selbstselektion) wird ein Ausfall von Versuchspersonen im Laufe der Untersuchungszeit verstanden. Aufgrund von Umzug, Krankheit, Tod oder schlicht Interessenverlust wird die Zahl der Untersuchungsteilnehmer bei [[Messwiederholungspläne|Wiederholungsmessungen]] und vor allem auch [[Längsschnittuntersuchung]]en oft geringer. Besonders dramatisch ist dies, wenn die Versuchspersonen systematisch ausfallen (z. B. wenn zum zweiten Untersuchungstermin fast keine Männer, sondern nur noch Frauen erscheinen; oder wenn nur die "schlechten" Probanden in einem Leistungstest ausfallen, weil sie keine Lust mehr haben), denn dadurch werden die Ergebnisse nicht nur weniger aussagekräftig, sondern auch verzerrt. | ||
Lösung: Erhebt man im Vorfeld Pretest-Werte der Versuchspersonen (z.B. Geschlecht oder Testleistung), so kann im Nachhinein die Konfundierung dieser Werte mit dem Ausfall kontrolliert werden. | '''Lösung:''' Erhebt man im Vorfeld Pretest-Werte der Versuchspersonen (z.B. Geschlecht oder Testleistung), so kann im Nachhinein die Konfundierung dieser Werte mit dem Ausfall kontrolliert werden. |
Version vom 18. Juni 2015, 11:15 Uhr
Unter experimenteller Mortalität (auch Ausfalleffekt oder Selbstselektion) wird ein Ausfall von Versuchspersonen im Laufe der Untersuchungszeit verstanden. Aufgrund von Umzug, Krankheit, Tod oder schlicht Interessenverlust wird die Zahl der Untersuchungsteilnehmer bei Wiederholungsmessungen und vor allem auch Längsschnittuntersuchungen oft geringer. Besonders dramatisch ist dies, wenn die Versuchspersonen systematisch ausfallen (z. B. wenn zum zweiten Untersuchungstermin fast keine Männer, sondern nur noch Frauen erscheinen; oder wenn nur die "schlechten" Probanden in einem Leistungstest ausfallen, weil sie keine Lust mehr haben), denn dadurch werden die Ergebnisse nicht nur weniger aussagekräftig, sondern auch verzerrt.
Lösung: Erhebt man im Vorfeld Pretest-Werte der Versuchspersonen (z.B. Geschlecht oder Testleistung), so kann im Nachhinein die Konfundierung dieser Werte mit dem Ausfall kontrolliert werden.