Geschichtete Stichprobe

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Die geschichtete Stichprobe ist eine probabilistische Stichprobe und wird mit der geschichteten Wahrscheinlichkeitsauswahl gebildet.

Zunächst werden sämtliche Elemente der Population in mehrere Schichten aufgeteilt. Die Bildung der Schichten erfolgt anhand eines gemeinsamen Merkmals, wie zum Beispiel Beruf oder Bildungsniveau, welches mit der zu untersuchenden Variable korreliert, das heißt mit ihr im Zusammenhang steht. Das Merkmal soll für die Fragestellung relevant und theoretisch begründet sein. Aus jeder der entstehenden Schichten werden Teilstichproben nach dem Zufallsprinzip entnommen. Die Auswahl einer geschichteten Stichprobe ist aufwendiger als die einfache Zufallsauswahl. Es wird jedoch angenommen, dass die Schätzgenauigkeit der Gesamtstichprobe durch die geschichtete Wahrscheinlichkeitsauswahl erhöht wird. Deshalb ist diese der einfachen Zufallsauswahl u. U. vorzuziehen. In einem solchen Fall streuen die Teilstichproben hinsichtlich der untersuchten Variable weniger als in der Gesamtstichprobe (homogene Teilstichproben).

Achtung: Die geschichtete Stichprobe unterscheidet sich von der Klumpenstichprobe. Sie besteht aus einzelnen Schichten, die in sich homogen, aber untereinander sehr unterschiedlich sind, während bei der Klumpenstichprobe jeder einzelne Klumpen die Population annähernd gleich gut repräsentiert.

Beispiel:
In einer Studie sollen politische Einstellungen der deutschen Bevölkerung untersucht werden. Es wird angenommen, dass die vergangenen Unterschiede in den politischen Systemen von Ost- und Westdeutschland die politischen Einstellungen ihrer Bürger beeinflusst haben. Die Herkunft (Ost- vs. Westdeutschland) wird also als schichtbildendes Merkmal verwendet, so dass zwei Teilpopulationen (nämlich Ost- und Westdeutschland) entstehen. Danach wird anhand des Telefonbuches eine zufällige Auswahl der Stichprobe aus den beiden Schichten getroffen.