Mehrstufige Stichprobe

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Die mehrstufige Stichprobe ist eine probabilistische Stichprobe, die durch die schrittweise Auswahl aus einer schwer erfassbaren Grundgesamtheit gebildet wird. Sie ist gewissermaßen eine Kombination aus anderen probabilistischen Stichproben.

Sie wird verwendet, wenn man in der Praxis auf Schwierigkeiten stößt, eine Stichprobe auf direktem Wege aus der Grundgesamtheit zu ziehen. Solche Schwierigkeiten können zum Beispiel aufgrund des Fehlens von Listen über sämtliche Elemente der Grundgesamtheit (Population) entstehen. Auch wenn die Grundgesamtheit über ein großes Territorium verstreut ist, ist es ratsam, eine mehrstufige Stichprobe zu bilden.

Bei der Bildung einer mehrstufigen Stichprobe wird zunächst zufällig eine Klumpenstichprobe mit großen Klumpen gezogen (1. Ziehungsstufe). Diese Klumpen untersucht man nicht vollständig, sondern zieht aus ihnen eine Zufallsstichprobe der Untersuchungsobjekte (2. Ziehungsstufe). Wenn auf der zweiten Stufe wieder eine Klumpenstichprobe gezogen wird, so ergibt sich durch Ziehung einer Zufallsstichprobe aus diesen Klumpen eine 3. Ziehungsstufe.


Beispiel:
Es soll eine Befragung zu Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern durchgeführt werden. Da es schwierig ist, alle möglichen Krankenpfleger in allen Krankenhäusern Deutschlands zu befragen, soll eine mehrstufige Stichprobe gebildet werden. Hierfür wird zuerst eine vollständige Liste mit allen Krankenhäusern erstellt. Danach wird eine zufällige Auswahl von den zu untersuchenden Krankenhäusern getroffen. Im nächsten Schritt werden alle Abteilungen der zu untersuchenden Krankenhäusern aufgelistet und per Zufall jeweils eine Abteilung gewählt. Im Anschluss wird eine zufällige Auswahl von Krankenpflegern aus den gezogenen Abteilungen getroffen.