Max-Kon-Min-Prinzip: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Juni 2015, 17:09 Uhr
Das Max-Kon-Min-Prinzip (nach Kerlinger, 1973) umfasst praktische Maßnahmen zur MAXimierung der Primärvarianz, zur KONtrolle der Sekundärvarianz und zur MINimierung der Fehlervarianz. Es wird als grundlegendes Prinzip der Versuchsplanung angesehen. Das Ziel ist es, die experimentelle Primärvarianz, also die erwünschte Varianz, im Verhältnis zur Sekundärvarianz (systematische Fehlervarianz) und Zufallsvarianz (unsystematische Fehlervarianz) zu maximieren (Sarris, 1992).
Die Bezeichnung Max-Kon-Min-Prinzip (oder auch "Max-Kon-Min-Strategie") steht kurz gesagt für 1. "Maximiere die Primärvarianz", 2. "Kontrolliere die Sekundärvarianz" und 3. "Minimiere die Fehlervarianz".
1. Maximierung der Primärvarianz
Durch die Wahl von extremen oder optimalen Werten der unabhängigen Variable kann die Primärvarianz maximiert werden. Optimale Werte ermittelt man hierbei durch die Wahl zahlreicher Stufen der UV. Indem man die unabhängige Variable mehrfach stuft, lässt sich herausfinden, ob etwa ein linearer, ein bitoner oder ein tritoner Zusammenhang besteht. Auf diese Weise bestimmt man auch die optimale Stufenanzahl der UV für eine Untersuchung. Sarris führt zudem die "Umwandlung eines Störfaktors in eine weitere experimentelle UV ("Korntrollvariable")" (Sarris, 1992, S. 214) als Möglichkeit zur Maximierung der Primärvarianz an.
2. Kontrolle der Sekundärvarianz
Um die Sekundärvarianz zu verringern werden verschiedene Kontrolltechniken angewandt. Hierzu gehören die
- Eliminierung
- Konstanthaltung
- Randomisierung
- Umwandlung eines Störfaktors in eine UV
- Blockbildung/Parallelisierung
- Wiederholungsmessung
- (nachträgliche statistische Kontrolle)
3. Minimierung der Fehlervarianz
Die Fehlervarianz oder auch "Zufallsvarianz" entsteht durch unsystematische Einflüsse auf die Werte der abhängigen Variable und ist in einem Experiment nicht erwünscht. Um sie möglichst gering zu halten, kann man verschiedene Maßnahmen ergreifen. Wichtig ist dafür die Standardisierung der Untersuchungssituation. Nicht identifizierbare und damit unsystematische individuelle Differenzen erhöhen ebenfalls die Fehlervarianz und können durch Kontrolltechniken wie Wiederholungsmessung oder Blockbildung gering gehalten werden. Eine weitere wichtige Einflussgröße auf die Fehlervarianz sind die Messfehler. Die Zuverlässigkeit kann durch die Wahl reliabler Messinstrumente erhöht werden.
Das Max-Kon-Min-Prinzip wird angewendet, um eine möglichst hohe interne Validität in einem Experiment zu gewährleisten, indem mit den oben genannten Kontrolltechniken unerwünschte Einflussfaktoren auf diese vermindert werden. Damit wird der gültige Rückschluss von Veränderungen der abhängigen Variable auf die Variation der unabhängigen Variable möglich.
Übersicht über die typischen Maßnahmen zur Gewährleistung der internen Validität gemäß dem Max-Kon-Min-Prinzip der Versuchsplanung (modifiziert nach Sarris, 1992):
1. Maximiere die Primärvarianz |
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2. Kontrolliere die Sekundärvarianz (systematische Fehler) |
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3. Minimiere die Fehlervarianz ("Rauschen"- zufällige Fehler) |
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