Quotenstichproben

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Die Quotenstichprobe gehört zu den nicht-probabilistischen Stichproben und wird durch vorher definierte Quoten hinsichtlich bestimmter Merkmale gebildet.

Bei der Auswahl einer solchen Stichprobe werden innerhalb einer Grundgesamtheit Quoten hinsichtlich bestimmter Merkmale wie zum Beispiel Geschlecht oder Alter bestimmt, wobei man davon ausgeht, dass diese Merkmale untersuchungsrelevant sind, d. h. Einfluss auf die abhängige Variable haben. Die vorher definierten Quoten müssen bei der Stichprobenauswahl beachtet werden, es wird jedoch kein Zufallsprinzip vorausgesetzt.

„Bei der Quotenstichprobe wird versucht, die Zusammensetzung der Stichprobe hinsichtlich ausgewählter Merkmale den Populationsverhältnissen durch bewusste Auswahl „passender“ Objekte anzugleichen, also quasi „Quoten“ für bestimmte Merkmale zu erfüllen“. (Bortz & Döring, 2003, S. 405).

Der Nachteil von Quotenstichprobe besteht vor allem in mangelnder Repräsentativität. Es ist beispielsweise möglich, dass die teilnehmenden Probanden leichter zugänglich und kooperationsbereiter sind. Außerdem ist die Anwendung der Theorie der Konfidenzintervalle nicht zulässig, da diese ausschließlich für die Wahrscheinlichkeitsstichprobe gilt.

Es kann überprüft werden, ob eine Quotenstichprobe korrekt gebildet wurde. Dies geschieht, indem man die Verteilung nicht quotierter Merkmale in der Stichprobe mit der Verteilung dieser Merkmale in der amtlichen Statistik vergleicht. Wenn die Probanden in einer Untersuchung Quoten nach Alter, Geschlecht und Beruf bekommen haben, sollte auch die Verteilung des nicht quotierten Merkmals (zum Beispiel Konfession) derjenigen in der amtlichen Statistik annähernd entsprechen.

Beispiel:
In einer Studie soll das Vorhandensein von depressiven Symptomen bei Studenten untersucht werden. Dem Forscher stehen ausschließlich Psychologiestudenten zur Verfügung. Da die Population der Psychologiestudenten hauptsächlich aus Frauen besteht und in der Studie angenommen wird, dass die depressive Symptomatik mit Geschlecht korreliert, wird die Stichprobe so ausgewählt, dass sie zu 50% aus Frauen und zu 50% aus Männern besteht.