Präsentationen und Poster

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Ein Großteil der wissenschaftlichen Kommunikation läuft über den schriftlichen Weg des Forschungsberichts ab. Es gibt aber auch noch andere Wege, seine Erkenntnisse mit der Forscher-Community zu teilen. Auf Konferenzen treffen sich Wissenschaftler persönlich und können in direktem Kontakt ihre Erkenntnisse austauschen und diskutieren. Man unterscheidet breite und spezifische Konferenzen. Auf breiten Konferenzen (z.B. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Psychologie) finden parallel viele Vorträge zu Unterthemen, sogenannte Session statt. Diese Sessions unterscheiden sich in Symposien (eine Person lädt andere Wissenschaftler zu einem Thema ein), Talk-Sessions (verschiedene Vorträge zu einem Themenbereich) und Poster-Sessions (s.u.). Auf spezifischen Konferenzen geht es um ein sehr eingegrenztes wissenschaftliches Thema. Wissenschaftler können sich hier Präsentationen von Mitforschern zu diesem Thema anhören. Zusätzlich finden auch hier Poster-Sessions statt.
Um an einer Konferenz teilzunehmen, muss man sich mit einem Abstract seiner Studie anmelden. Wie beim Einreichen eines Forschungsberichts durchläuft dieser Abstract ein Reviewing-Verfahren des Veranstalters. Wird die Anmeldung bestätigt, kann der Forscher an der Konferenz teilnehmen und seine Erkenntnisse präsentieren. Er kann, wie oben bereits angesprochen, zwischen zwei Darstellungsformen wählen: der Präsentation oder dem Poster.

Die Präsentation

Wird man zu einem Symposium oder zu einer Talk-Session eingeladen, muss man seine Präsentation gut vorbereiten. Der Zeitrahmen, in der Regel 10-20Minuten Redezeit, darf nicht überschritten werden, um den reibungslosen Ablauf der Session zu garantieren. Der Aufbau der Präsentation gleicht dem eines Forschungsberichts. Allerdings wird bei der Präsentation mehr Wert auf Bilder und Grafiken gelegt werden, Texte und Tabellen sollten auf den Präsentationsfolien kurz gehalten werden. Die Zuhörer sehen den Vortrag nur ein einziges Mal, deshalb sollte man unbedingt darauf achten, keine unnötigen Informationen zu vermitteln. Im Idealfall kann man in seinem Vortrag auf einen Forschungsbericht verweisen, der interessierten Zuhören ein genaueres Nachlesen ermöglicht. Alles, was auf den Präsentationsfolien zu sehen ist, sollte auch erklärt werden, ganz nach dem Motto "explain it or leave it out". Ein gut vorbereiteter Vortrag sollte außerdem einen starken Start und ein starkes Ende haben, denn schließlich geht es nicht nur darum, interessante Dinge zu erzählen, sondern sie auch in Erinnerung zu behalten. Im Anschluss der Präsentation ist Zeit für eine kurze Diskussion mit den Zuhörern eingeplant. Hierfür kann man Diskussionsfolien im Voraus vorbereiten.

Eine gelungene Präsentation erkennt man vor allem daran, dass sie seriös aber gleichzeitig begeisternd und fesselnd ist!

Das Poster

Auf einer Poster-Session halten Forscher ebenfalls Kurzvorträge zu ihren Studienergebnissen. Ihre Vorträge sind allerding gestützt durch große "Plakate" auf denen die wichtigsten Kernpunkte festgehalten sind. Diese sog. Poster sind in der Regel auf DIN A 0 angefertigt. Im Aufbau gleichen sie ebenfalls dem Forschungsbericht. Schriftlich sind nur Zusammenfassungen festgehalten, den Rest erklärt der Forscher interessierten Zuhörern persönlich. Die Schriftgröße muss auch aus der Distanz gut lesbar sein, da oft mehrere Personen gleichzeitig um ein Poster herumstehen. Allgemein sollte man auf eine gute Balance zwischen Text und Bild achten.
Ansonsten unterliegt die Gestaltung des Posters keinen Richtlinien. Dennoch lohnt es sich meist, sich mit Farben und kreativen Gestaltungsideen eher zurückzuhalten.
Eine Poster-Session gleicht einem großen Marktplatz, viele Menschen reden durcheinander und bleiben an verschiedenen Postern stehen. Die präsentierende Person muss ihren Vortrag dementsprechend sehr oft wiederholen. Das ist einerseits sehr anstrengend, andererseits ist die Atmosphäre deutlich interaktiver als bei einer reinen Talk-Session und es besteht mehr Austauschs- und Diskussionsfreiraum. Wichtig ist für den Wissenschaftler, der seine Studien präsentiert, dass er stets offen auf umstehende Leute zugeht und Bereitschaft zeigt, seine Arbeiten zu erklären, denn natürlich möchte man auf einer solchen Session ebenfalls möglichst viele Menschen erreichen. Hilfreich ist es daher auch, vorgedruckte Handouts zum Thema an Interessierte auszuteilen. Es ist immer empfehlenswert, sich Anregungen von Zuhörern aufzuschreiben, um sie in zukünftigen Arbeiten umzusetzen.