Kriteriumsvalidität: Unterschied zwischen den Versionen

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Kriteriumsvalidität gibt an, inwieweit ein Untersuchungsverfahren ein interessierendes Merkmal so misst, dass es mit einem für das Merkmal relevanten Außenkriterium übereinstimmt
Die Kriteriumsvalidität ist eine Form der [[Validität]]. Sie dient der Überprüfung, ob ein Verfahren das angestrebte Merkmal gültig misst.
Um zu prüfen, ob ein Verfahren kriteriumsvalide ist, werden dessen Ergebnisse mit einem Außenkriterium verglichen ([[Korrelation|korreliert]]). Zeigt sich ein hoher Zusammenhang zwischen den Ergebnissen, so ist das Verfahren valide. Außenkriterien zu finden ist häufig schwierig.
Mögliche Außenkriterien können durch folgende Vorgehensweisen genutzt werden:
'''Etablierte Verfahren:'''<br/>
Man kann einen neu entwickelten Test an einem alten, aber etablierten Verfahren validieren. Beispielsweise kann man die Ergebnisse eines neuen Konzentrationstests mit den Ergebnissen des bewährten d2 (Brickenkamp, 1994) korrelieren.
'''Methodisch verschiedene Verfahren:'''<br/>
Genauso kann man auch Tests an anderen methodischen Verfahren validieren. Beispielsweise kann man die Ergebnisse von Beanspruchungsratings mit den objektiven Benaspruchungsdaten (Puls, Blutdruck, o.ä.) korrelieren.
Man unterscheidet die Kriteriumsvalidität zusätzlich danach, wann das gewählte Kriterium erhoben wurde:<br/>
'''Übereinstimmungsvalidität''' (konkurrente Validität):<br/>
Die Erhebung des Kriteriums fand gleichzeitig mit der Erhebung der Testergebnisse statt. Beispielsweise wird in einer psychologisch-therapeutischen Untersuchung im Erstgespräch der Patient nach seinen Beschwerden befragt. Gibt er an, dass er sich sehr lustlos fühlt, schlecht schläft und häufig weinen muss, werden diese Informationen in einer weiteren Untersuchung validiert. Das kann der Therapeut machen, indem er das standardisierte Diagnostik-Interview CIDI durchführt und schaut, ob die Diagnose mit den Beschwerden übereinstimmt.
'''Vorhersagevalidität''' (prognostische oder prädiktive Validität):<br/>
Die Kriteriumsdaten werden zeitlich später erhoben. Beispielsweisel kann man die gemessene Intelligenz von Grundschulkindern mit ihrem späteren Schulerfolg (Abschlussnote) korrelieren.

Aktuelle Version vom 26. Mai 2016, 07:52 Uhr

Kriteriumsvalidität gibt an, inwieweit ein Untersuchungsverfahren ein interessierendes Merkmal so misst, dass es mit einem für das Merkmal relevanten Außenkriterium übereinstimmt Die Kriteriumsvalidität ist eine Form der Validität. Sie dient der Überprüfung, ob ein Verfahren das angestrebte Merkmal gültig misst. Um zu prüfen, ob ein Verfahren kriteriumsvalide ist, werden dessen Ergebnisse mit einem Außenkriterium verglichen (korreliert). Zeigt sich ein hoher Zusammenhang zwischen den Ergebnissen, so ist das Verfahren valide. Außenkriterien zu finden ist häufig schwierig. Mögliche Außenkriterien können durch folgende Vorgehensweisen genutzt werden:

Etablierte Verfahren:
Man kann einen neu entwickelten Test an einem alten, aber etablierten Verfahren validieren. Beispielsweise kann man die Ergebnisse eines neuen Konzentrationstests mit den Ergebnissen des bewährten d2 (Brickenkamp, 1994) korrelieren.

Methodisch verschiedene Verfahren:
Genauso kann man auch Tests an anderen methodischen Verfahren validieren. Beispielsweise kann man die Ergebnisse von Beanspruchungsratings mit den objektiven Benaspruchungsdaten (Puls, Blutdruck, o.ä.) korrelieren.

Man unterscheidet die Kriteriumsvalidität zusätzlich danach, wann das gewählte Kriterium erhoben wurde:

Übereinstimmungsvalidität (konkurrente Validität):
Die Erhebung des Kriteriums fand gleichzeitig mit der Erhebung der Testergebnisse statt. Beispielsweise wird in einer psychologisch-therapeutischen Untersuchung im Erstgespräch der Patient nach seinen Beschwerden befragt. Gibt er an, dass er sich sehr lustlos fühlt, schlecht schläft und häufig weinen muss, werden diese Informationen in einer weiteren Untersuchung validiert. Das kann der Therapeut machen, indem er das standardisierte Diagnostik-Interview CIDI durchführt und schaut, ob die Diagnose mit den Beschwerden übereinstimmt.

Vorhersagevalidität (prognostische oder prädiktive Validität):
Die Kriteriumsdaten werden zeitlich später erhoben. Beispielsweisel kann man die gemessene Intelligenz von Grundschulkindern mit ihrem späteren Schulerfolg (Abschlussnote) korrelieren.