Interne Konsistenz

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Bei der Methode der internen Konsistenz erfolgt die Reliabilitätsmessung innerhalb eines Tests. Anders als bei der Methode der Split-half Reliabilität werden hier allerdings nicht ganze Test-Partien miteinander verglichen – vielmehr wird die mittlere Korrelation aller einzelnen Items miteinander untersucht. Diese mittlere Korrelation wird durch den Koeffizienten α (Cronbachs Alpha) ausgedrückt. Je größer α (0 - 1), desto höher wird die Reliabilität (unter den in der Messung gegebenen Bedingungen!)

Schaubild Interne Konsistenz


Interne Konsistenz, gemessen im Stroop-Task. Die Reaktionszeiten der einzelnen Items (Wörter) werden miteinander korreliert. Ist die Korrelation hoch, so messen die einzelnen Wörter zuverlässig das interessierende Merkmal (kognitive Kontrolle).
Problem:
Möglicherweise entsteht ein hohes α lediglich aus dem Grund, dass die Items sich sehr stark ähneln und dennoch bei wiederholten Messungen andere Ergebnisse liefern würden. Dadurch wäre die Reliabilität nicht mehr gewährleistet. Je mehr Items verwendet werden, desto zuverlässiger ist die Methode der internen Konsistenz.

Beispiel: Folgende zwei Items wollen die Qualität einer Freundschaft (Skala von 1 bis 10) abfragen (eigentlich bräuchte man viel mehr Items!):
(1) Ich treffe meine Freunde regelmäßig
(2) Ich habe regelmäßigen Kontakt zu meinen Freunden
Fraglich ist, ob die Qualität einer (als konstant angenommenen) Freundschaft durch diese Fragen zuverlässig in mehreren Messwiederholungen abgefragt werden kann. Das Problem liegt in der Unklarheit des Wortes "regelmäßig". So könnte eine Versuchsperson in einem Erhebungsdurchgang den monatlichen Kontakt zu ihrer besten Freundin als "regelmäßig" empfinden, im nächsten Durchgang aber vielleicht nicht (monatlich ist zu selten, um es als regelmäßig zu bezeichnen etc.). Trotzdem würde Sie die Fragen (1) und (2) vermutlich ähnlich bewerten, da sie etwas sehr ähnliches abfragen. Die Korrelation zwischen den beiden Items - Cronbachs Alpha- wäre dementsprechend hoch, würde aber keine Reliabilität (geschweige denn Validität oder Objektivität) nachweisen, sondern lediglich Item-Ähnlichkeit bzw. {Homogenität} der Skala (siehe auch Itemanalyse bei der {Skalenkonstruktion}).
Bei hoher Korrelation der folgenden Items würde man eher von Reliabilität des Tests ausgehen können:
(1) Ich treffe mich gerne mit meinen engsten Freunden
(2) Ich vertraue meinen Freunden sehr
Die beiden Items fragen unterschiedliche Indikatoren für die Qualität der Freundschaft ab (Kontakt,Vertrauen). Die hohe Korrelation aufgrund von Item-Ähnlichkeit könnte daher ausgeschlossen werden und die Annahme einer Paralleltestreliabilität befürworten.