Eliminativer Materialismus
Der eliminative Materialismus oder auch ontologische Behaviorismus ist die radikalste materialistische Position in der Debatte um das Leib-Seele-Problem. Er fußt auf der Annahme, dass im Grunde alles aus Materie besteht. Er wurde bereits von den Atomisten formuliert und unterscheidet sich vom Ansatz der Identitätstheorie dadurch, dass mentale Begriffe (Seele, Intuition, Verstand, Wille, etc.) scharf kritisiert und abgelehnt werden. Diese Begriffe seien unwissenschaftlich und müssten mit wachsender wissenschaftlicher Erkenntnis und Aufklärung bald aussterben und durch materielle Begriffe ersetzt werden (z.B. der Begriff „Schmerz“ durch „Aktivierung von C-Faser-Neuronen“). Mentale Begriffe müssten regelrecht eliminiert werden, weil sie nur noch sprachliche Floskeln seien. In Zukunft werde man alles mit Neurowissenschaft und Physik erklären können und die entsprechenden Erklärungen im wissenschaftlichen Reden verwenden.
Aus Sicht des eliminativen Materialismus wäre die gesetzmäßige psychologische Erforschung mentaler Konstrukte nicht sinnvoll und sollte durch die Untersuchung der zugrundeliegenden physikalischen Vorgänge ersetzt werden.
Der eliminitative Matierialismus spiegelt dementsprechend die Ansicht des ontologischen Behaviorismus wider, welcher ebenfalls die Existenz mentaler Konstrukt verneinte.
Der epistemischer Behaviorismus dagegen blieb gegenüber der Existenz mentaler Konstrukte neutral, verwies aber auf deren vermeintliche Nicht-Untersuchbarkeit.
(Vertreter: z.B. Richard Rorty, Paul Feyerabend, Patricia Chruchland, Dan Dennet)