Konstrukte
Ein Konstrukt ist eine Variable, die nicht direkt beobachtbar ist, aber aus Beobachtbarem erschlossen werden kann. Das Beobachtbare bezeichnet man dann als Indikator. Den Prozess des Erschließens bezeichnet man als Operationalisierung.
Konstrukte sind theoretische Begriffe für hypothetisch angenommene Eigenschaften. Das macht sie sehr abstrakt. Deshalb muss man mögliche Indikatoren identifizieren und begründen. Diese Indikatoren werden dann stellvertretend für das theoretische Konstrukt gemessen. Ein Konstrukt umfasst „ein psychisches oder soziales Phänomen, das nicht direkt beobachtbar (manifest) ist, sondern aus manifesten Indikatoren erschlossen wird“ (Bortz & Döring, 2005, S.681).
Um ein Konstrukt zu messen, muss man also theoretische Vorarbeit leisten und operational definieren. Das heißt man muss angeben, wie das bezeichnete Phänomen verursacht oder gemessen werden kann.
Beispiel: Eines der am besten operationalisierten und untersuchten Konstrukte der Psychologie ist die Intelligenz. Das Konzept der Intelligenz umfasst verschiedene kognitive Fähigkeiten wie zum Beispiel das Problemlösen, das Faktenwissen oder die Anwendung von Sprache. Zur Intelligenz gibt es verschiedene Theorien, welche das Konstrukt definieren und operationalisieren. Intelligenz kann mit verschiedenen Intelligenztests gemessen und in Form des so genannten Intelligenzquotienten (IQ) vergleichbar dargestellt werden. Der IQ ist also ein Indikator für das Konstrukt Intelligenz.
Weitere Beispiele für Konstrukte: Extraversion, Kognition, Konditionierung, Stress, kritisches Lebensereignis, Gruppendynamik