Validität: Unterschied zwischen den Versionen

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Die Validität einer Erhebung gibt an, inwiefern eine Messung tatsächlich das misst, was sie messen soll, also das interessierende Merkmal. <br/>
Die Validität einer Erhebung gibt an, inwiefern eine Messung tatsächlich das misst, was sie messen soll, also das interessierende Merkmal. <br/>
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''Ein Ängstlichkeitstest soll Ängstlichkeit messen. Wird dieses Merkmal beispielsweise durch "Zittern" operationalisiert, kann die Validität beeinträchtigt sein: Im Test wird einer Versuchsperson beispielsweise angekündigt, dass sie einen unvorbereiteten Kurzvortrag über ihr Lieblingshobby halten soll. Es soll festgestellt werden, wie stark darauf mit <u>Angst</u> reagiert wird. Das Zittern soll Indikator dafür sein. Die Versuchsperson beginnt nach der Ankündigung tatsächlich an zu zittern. Sie könnte allerdings ebenfalls zittern, weil sie in dem Moment friert, aufgeregt oder wütend ist. Die  Ängstlichkeitsmessung ist auf diese Weise nicht valide, da sie nicht garantieren kann, tatsächlich Angst –und keine andere Emotion- erfasst zu haben.''<br/>
''Ein Ängstlichkeitstest soll Ängstlichkeit messen. Wird dieses Merkmal beispielsweise durch "Zittern" operationalisiert, kann die Validität beeinträchtigt sein: Im Test wird einer Versuchsperson beispielsweise angekündigt, dass sie einen unvorbereiteten Kurzvortrag über ihr Lieblingshobby halten soll. Es soll festgestellt werden, wie stark darauf mit <u>Angst</u> reagiert wird. Das Zittern soll Indikator dafür sein. Die Versuchsperson beginnt nach der Ankündigung tatsächlich an zu zittern. Sie könnte allerdings ebenfalls zittern, weil sie in dem Moment friert, aufgeregt oder wütend ist. Die  Ängstlichkeitsmessung ist auf diese Weise nicht valide, da sie nicht garantieren kann, tatsächlich Angst –und keine andere Emotion- erfasst zu haben.''<br/>
<br/>Im Bezug auf das Messen (im Gegensatz zur [[experimentellen Validität]]) unterscheidet man drei Arten der Validität: <br/>
 
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Die Validität gibt die '''Gültigkeit''' eines Messinstruments an. In der Psychologie werden oftmals nicht direkt beobachtbare und komplexe Phänomene (Konstrukte) gemessen, die im Vorfeld der Untersuchung [[Operationalisierung|operationalisiert]] und damit messbar gemacht werden müssen. Es ist jedoch kaum möglich, die Komplexität von Konstrukten eindeutig festzuhalten, deshalb muss überprüft werden, ob dies bei der Messung ausreichend gründlich gelungen ist. Um eine hohe Validität erreichen zu können, muss eine Messung objektiv und reliabel sein; eine objektive und reliable Messung garantiert jedoch noch keine hohe Validität. Nur weil eine Untersuchung objektiv abläuft und die Messungen eine hohe Genauigkeit haben, muss das tatsächlich Gemessene noch lange nicht dem Gewünschten entsprechen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Validitätsüberprüfung, woraus verschiedene Arten der Validität resultieren – die Inhalts-, die Kriteriums- und die Konstruktvalidität.  
==Inhaltsvalidität==<br/>
 
<br/>Hier geht es um die Frage: Erfasst meine Messung das Konstrukt in seinen wichtigsten Aspekten erschöpfend? Hierauf ist besonders im Zuge der [[Operationalisierung]] zu achten. Da es aber keine formalen Kriterien gibt, gilt es hier die eigene Erfahrung und die Erfahrung anderer Forscher zu berücksichtigen (siehe Beispiel oben und auch [[Begriffsdefinition]]).
Verschiedene Validitätsarten sind zu unterschiedlichen Zeiten von Bedeutung. [[Experimentelle Validität|Forschung]] erfordert andere Validität als [[Messungs-Validität|Messung]]. Da das Konstrukt "Validität" jedoch so komplex ist, würde ihm hier eine Unterteilung in schlicht 2 Kategorien nicht gerecht werden: Die weiteren Facetten beschreiben Aspekte, die in gewissen Kontexten ebenfalls von großer Bedeutung sein können.
<br/>==Kriteriumsvalidität==<br/>
<br/>Die Kriteriumsvalidität fragt nach einer Korrespondenz der gemessenen Merkmalsausprägung mit einem passenden Außenkriterium. Die ''prognostische'' Validität bezieht sich als Außenkriterium auf ein späteres Ereignis, z.B. dem Zusammenhang aus Intelligenztest-Ergebnis und späterem Schulerfolg. Die Übereinstimmungsvalidität dagegen sucht nach einem Außenkriterium in der Gegenwart. Hierzu kann die Technik bekannter Gruppen verwendet werden, z.B. kann ein Kreativitätstest anhand der Unterschiede zwischen Künstlern und Sachbearbeitern validiert werden (wobei mit diesem Beispiel nicht jedem Sachbearbeiter individuelle Kreativität abgesprochen werden soll). <br/>
<br/>==Konstruktvalidität==<br/>
<br/>Die Konstruktvalidität befasst sich damit, inwieweit die Messung den Bedeutungsumfang des zu messenden Konstruktes richtig erfasst. Die ''konvergente Validität'' bestimmt die Übereinstimmung mit anderen Messungen desselben Zielkonstruktes (z.B. Korrelation eines Intelligenztests und Tests zur Problemlösefähigkeit). Die ''diskriminante Validität'' bestimmt die Unabhängigkeit/Nichtübereinstimmung einer Messung zur Messung anderer Konstrukte (z.B. keine/niedrige Korrelation eines Intelligenztests mit einem Test zum Selbstvertrauen).
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Aktuelle Version vom 21. Juli 2016, 09:59 Uhr

Die Validität einer Erhebung gibt an, inwiefern eine Messung tatsächlich das misst, was sie messen soll, also das interessierende Merkmal.

Ein Ängstlichkeitstest soll Ängstlichkeit messen. Wird dieses Merkmal beispielsweise durch "Zittern" operationalisiert, kann die Validität beeinträchtigt sein: Im Test wird einer Versuchsperson beispielsweise angekündigt, dass sie einen unvorbereiteten Kurzvortrag über ihr Lieblingshobby halten soll. Es soll festgestellt werden, wie stark darauf mit Angst reagiert wird. Das Zittern soll Indikator dafür sein. Die Versuchsperson beginnt nach der Ankündigung tatsächlich an zu zittern. Sie könnte allerdings ebenfalls zittern, weil sie in dem Moment friert, aufgeregt oder wütend ist. Die Ängstlichkeitsmessung ist auf diese Weise nicht valide, da sie nicht garantieren kann, tatsächlich Angst –und keine andere Emotion- erfasst zu haben.

Die Validität gibt die Gültigkeit eines Messinstruments an. In der Psychologie werden oftmals nicht direkt beobachtbare und komplexe Phänomene (Konstrukte) gemessen, die im Vorfeld der Untersuchung operationalisiert und damit messbar gemacht werden müssen. Es ist jedoch kaum möglich, die Komplexität von Konstrukten eindeutig festzuhalten, deshalb muss überprüft werden, ob dies bei der Messung ausreichend gründlich gelungen ist. Um eine hohe Validität erreichen zu können, muss eine Messung objektiv und reliabel sein; eine objektive und reliable Messung garantiert jedoch noch keine hohe Validität. Nur weil eine Untersuchung objektiv abläuft und die Messungen eine hohe Genauigkeit haben, muss das tatsächlich Gemessene noch lange nicht dem Gewünschten entsprechen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Validitätsüberprüfung, woraus verschiedene Arten der Validität resultieren – die Inhalts-, die Kriteriums- und die Konstruktvalidität.

Verschiedene Validitätsarten sind zu unterschiedlichen Zeiten von Bedeutung. Forschung erfordert andere Validität als Messung. Da das Konstrukt "Validität" jedoch so komplex ist, würde ihm hier eine Unterteilung in schlicht 2 Kategorien nicht gerecht werden: Die weiteren Facetten beschreiben Aspekte, die in gewissen Kontexten ebenfalls von großer Bedeutung sein können.