Begriffsbildung: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter Begriffsbildung versteht man die Festlegung von eindeutigen Begriffen, die die vorliegenden Phänomene benennen und erschöpfend definieren, also von anderen abgrenzen.
Unter Begriffsbildung versteht man die Festlegung von eindeutigen Begriffen, die die vorliegenden Phänomene benennen und erschöpfend definieren, also von anderen abgrenzen.
Die Begriffsbildung und Herausbildung allgemein anerkannter Definitionen sind für die effiziente Kommunikation und die Untersuchung eines Gegenstandes unerlässlich.
Die Begriffsbildung und Herausbildung allgemein anerkannter Definitionen sind für die effiziente Kommunikation und die Untersuchung eines Gegenstandes unerlässlich.
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Version vom 22. Januar 2015, 14:21 Uhr

Unter Begriffsbildung versteht man die Festlegung von eindeutigen Begriffen, die die vorliegenden Phänomene benennen und erschöpfend definieren, also von anderen abgrenzen. Die Begriffsbildung und Herausbildung allgemein anerkannter Definitionen sind für die effiziente Kommunikation und die Untersuchung eines Gegenstandes unerlässlich.


Vier Wege der Begriffsbildung werden häufig angewandt:

Bei der Nominaldefinition standardisiert man den Begriff durch andere, bereits bekannte und gelangt dann durch Übereinkunft zu einem Ergebnis. (Beispiel: 5 Autoren eines Wörterbuchs setzen sich an einen Tisch und diskutieren mithilfe bereits definierter Wörter über einen Begriff, bis sie sich einig sind.)
Die Realdefinition gibt schlicht die wesentlichen Merkmale eines Begriffes wieder. Sie arbeitet hierbei Ähnlichkeiten und Unterschiede zu anderen Begriffen heraus. (Beispiel: „Ein Stuhl ist ein Gebilde mit 4 Beinen, einer Sitzfläche und einer Lehne.“)
Die Begriffsanalyse konzentriert sich auf die faktische Gebrauchsweise des Begriffes und konkretisiert diesen durch Festlegung von hinreichenden und notwendigen Merkmalen. Wittgenstein bezeichnete die Begriffsanalyse als „die Entdeckung von Beulen, die sich der Verstand beim Anrennen an die Grenze der Sprache geholt hat" (Beispiel: Ein Forscher setzt sich in einen Raum und beobachtet 5 Stunden lang, wie ein Begriff gebraucht wird um dann daraus eine Definition zu erstellen.)
Die operationale Definition gibt vor, wie ein Begriff methodisch gebraucht oder wie er gemessen wird. Während operationale Definitionen unabdingbar sind, um etwas messbar zu machen und z.B. ein Experiment durchzuführen, sind diese Art von Definitionen vor allem bei der Beschreibung von Konstrukten kritisch zu betrachten und definitorisch nicht zufriedenstellen. Es kann hier schnell zu Zirkularität und Inhaltsleere kommen. (Beispiel: Intelligenz ist das, was der Intelligenztest misst!)



Zur Verdeutlichung noch einmal eine Darstellung des Begriffs „Angst“ durch die verschiedenen Definitionsarten:

Nominaldefinition: „Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert.“
Realdefinition: „Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Erregung äußert. (Diese Definition zeigt die Begrenzheit einer Realdefintion im Gegensatz zur Begriffsanalyse. Sie würde auch als Definition von Ärger funktionieren.)
Begriffsanalyse: Hier würde man die kulturelle Verwendung von Angst untersuchen und überprüfen, ob die Definition schließlich alle entdeckten Fälle abdeckt.
Operationale Definition (zwischen Nominal & Real): „Angst drückt sich in geweiteten Augen (z.B. Messung der Gesichtsmuskulatur mittel s {EMG}), erhöhtem Herzschlag ({EKG}) und erhöhter {Hautleitfähigkeit} sowie erhöhter Reaktionsbereitschaft aus.“



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