Verändern

Aus eLearning - Methoden der Psychologie - TU Dresden
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Die Veränderung von Erleben und Verhalten ist gewissermaßen das Ziel der angewandten Psychologie. Im Gegensatz zur Vorhersage ist die Voraussetzung für das Verändern ein ausreichendes Verständnis der unterliegenden Kausalzusammenhänge, also eine zureichende Erklärung und damit zusammenhängend die Fähigkeit akkurater Vorhersagen.


Beispiel: Ich beobachte, dass sich Paare, die kirchlich heiraten, seltener trennen. Nun könnte ich zwar einem Paar empfehlen, kirchlich zu heiraten um die einer Trennung vorzubeugen. Dies funktioniert aber nur, wenn meine Beobachtung daher rührt, dass die kirchliche Heirat selbst tatsächlich kausal zu einer Stärkung der Beziehung führte. Sollte die Beobachtung aber daher rühren, dass sich Paare eigentlich nur dann zu einer kirchlichen Heirat entscheiden, wenn ihre Beziehung bereits gefestigt ist oder sie es als persönlichen Wert sehen, dass man sich sowieso nicht trennen darf, dann wird die Empfehlung einer „zweckgerichteten“ kirchlichen Heirat ihren Zweck der Trennungsprävention verfehlen.


Drei Arten von Veränderung können unterschieden werden:

  • Die Korrektur überführt einen problematischen Zustand in einen besseren Zustand.
  • Die Förderung führt von einem (vorher meist neutralen) Zustand zu einem besseren Zustand.
  • Die Prävention verhindert, dass guter Zustand in einen schlechten überführt wird.


Beispiel: Im Arbeitskontext wäre ein intensives Teamcoaching zur Wiedereingliederung eines Mobbingopfers eine Korrekturmaßnahme. Eine Verbesserung des allgemeinen Arbeitsklimas in einem gut funktionierenden Team (durch Betriebsausflüge etc.) würde unter Förderung fallen, da sie die bestehenden Beziehungen noch stärkt. Und eine Schulung zum Thema Konfliktlösung und Mobbing, bevor es überhaupt ein Problem wird, ist als Prävention zu betrachten.



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